Autarq: „Wir planen, 2023 – im ersten Jahr der Massenfertigung – einen Umsatz von 40 Mio. Euro zu erreichen”

Im Zuge von Gaskrise, steigenden Preisen und internationalen Abhängigkeiten werden erneuerbare Energien immer gefragter. Nicht nur auf großen Freiflächen und Hallendächern entstehen in diesem Zuge immer mehr Photovoltaik-Anlagen, sondern auch auf Hausdächern. Bauherren, die herkömmliche PV-Anlagen optisch weniger ansprechend finden, die auf den Denkmalschutz Rücksicht nehmen müssen oder sehr komplexe Dachflächen mit Rundungen, Gauben & Co. haben, hatten dabei jedoch bisher das Nachsehen. Das ändert sich mit dem Produkt unseres neuen Fundings Autarq: dem ersten Solar-Dachziegel, bei dem ein herkömmlicher Tonziegel Träger des Solarmoduls ist. Dadurch sind Autarq Solardächer nicht nur auf den ersten Blick gar nicht als solche erkennbar – auch die Installation ist unkompliziert und kann von Dachdeckern ohne Spezialkenntnisse im PV-Anlagenbau durchgeführt werden. Wir sprachen mit Geschäftsführer Kai Buntrock über die Vorteile des Autarq-Produkts gegenüber herkömmlichen PV-Dachanlagen, die Zielgruppe des Unternehmens sowie das Umsatzpotenzial.

Econeers: Hallo und herzlich willkommen zum Interview. Solaranlagen auf Hausdächern kennen wir alle – doch mit Autarq sollen ganz normale Dächer zu “Next Level Roofs” werden. Was hat es damit auf sich, und wo liegen die Vorteile gegenüber herkömmlichen PV-Anlagen?

Kai Buntrock: Das offenkundigste Erkennungsmerkmal eines Autarq Solardaches ist, dass man es kaum als solches erkennt. Die Ästhetik ist unschlagbar. Das erreichen wir durch die Nutzung herkömmlicher Tonziegel als Träger der Solarfunktion.

Dann fällt einem auf, dass das Dach bereits fertig ist, nachdem das Dachhandwerk sein Werk verrichtet hat. Keine sogenannten Solarteure kommen aufs Dach, nachdem dieses fertiggestellt wurde, und bohren und sägen sich die Dachhaut zurecht. Wie das geht? Das Autarq System arbeitet im sicheren Kleinspannungsbereich in Parallelschaltung. Somit können die Dachdecker:innen das gebäudeintegrierte Solarsystem vollständig eigenständig verlegen. Denn es entfällt dank unserer einzigartigen Systemauslegung der sonst meist notwendige Verbau von Leistungselektronik wie Mikrowechselrichtern oder Optimisern; und weil wir unsere Solardachziegel nicht in Serie verschalten, entstehen keine potentiell gefährlichen Ströme oder Spannungen auf dem Dach.

Bei sogenannten Komplexdächern, auf denen im Extremfall gar kein normal großes Solarmodul verbaut werden könnte, gerät der vermeintliche Nachteil der Kleinteiligkeit des Autarq Solardaches zum Vorteil. Denn dadurch, dass einzelne Dachziegel Solarfunktionsträger sind, können die herausforderndsten Dachtopographien bewältigt und die Solarstromerzeugung maximiert werden.

Econeers: Stellt unseren Lesern doch bitte eure Solardachziegel einmal genauer vor. Aus welchem Material bestehen sie, wo und von wem werden sie gefertigt und wie langlebig sind sie?

Kai Buntrock: Sehr gerne. Die Autarq Solardachziegel nutzen normale Flachziegel aus Ton von Qualitätsherstellern aus Deutschland als sogenannte Trägerziegel. Der Clou liegt dann im miniaturisierten Solarmodul, das wir nicht nur komplett selbst in Deutschland entwickelt haben, sondern unter voller Kontrolle des Materialeinsatzes und der Produktionsmethoden und Prozesse in Ungarn herstellen lassen. Dabei setzen wir auf bewährte Materialien der Standardsolar-Industrie.

Sprich: Wir nutzen Solarzellen, Solarglas und Verkapselungsmaterialien, wie sie in jedem Qualitätsmodul in Standarddimension verwendet werden. Um danach das Laminat, wie wir das Miniaturmodul nennen, mit dem Trägerziegel zu verheiraten, haben wir einen teilautomatischen Fertigungsprozess sowie die dazugehörigen Maschinen selbst in Deutschland entwickelt und hergestellt.

Momentan fertigen wir für unsere beiden Dachziegelpartner, die Creaton GmbH und die Jacobi Walther Tonwerke GmbH, deren Solardachziegel mit unseren Solartechnologie-Komponenten in unserem Stammwerk in Prenzlau, Brandenburg. Die Ziegel haben eine uneingeschränkte Lebensdauer von mindestens 40 Jahren. Die Solarfunktion erreicht, wie in der Standard-PV, nach 25 Jahren mindesten noch 80 % ihrer ursprünglichen Leistung.

Econeers: Wie seid ihr auf die Idee zu euren Solardachziegeln gekommen? Seid ihr bisher das einzige Unternehmen, das ein solches Konzept anbietet?

Kai Buntrock: Nun, die Idee stammt aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Was Cornelius Paul, unserem Gründer, jedoch in der Analyse des bis dahin durchgängigen Scheiterns aller Ansätze bewusst wurde: Man hat immer die vorherrschende Solartechnologie mit all ihren standardisierten Anforderungen und Dimensionen als das Maß der Dinge definiert und versucht, den spezifischen Anwendungsfall Dach dazu passend zu biegen. Und deshalb liegt Cornelius’ radikalste Innovation in der kompromisslosen Ausrichtung auf den Anwendernutzen. Sprich, wir sind hingegangen und haben gefragt: Wie muss ein gebäudeintegriertes Photovoltaik-System aussehen, um den bestehenden Anforderungen gerecht zu werden?

Was brauchen Architekt:innen, Planer:innen und vor allem Dachdecker:innen und Zimmerleute, um eine solche Technologie einfach, sicher und ohne Mehraufwand oder Spezialausbildung einsetzen zu können?

Bisher sind wir tatsächlich das einzige Unternehmen, das gebäudeintegrierte Photovoltaik in dieser konsequenten Anwenderausrichtung beherrscht, denn dies bedarf der hoch anspruchsvollen Miniaturisierung der Standard-PV.

Econeers: Der Ausbau der Photovoltaik in Deutschland scheitert derzeit häufig an personellen Kapazitäten – es gibt zu wenige kompetente Installateurinnen und Installateure, um die hohe Nachfrage zu bedienen. Gilt das auch für Solardachziegel?

Kai Buntrock: Um diesen dramatischen Flaschenhals zu weiten, sind wir angetreten. In Deutschland gibt es aktuell etwa 60.000 Dachdecker:innen. Maximal 10 % davon können derzeit die Standard-Photovoltaik für Aufdach-Anwendungen bedienen, schätzen deren Branchenverbände.

Mit dem gebäudeintegrierten Photovoltaik-System von Autarq machen wir es fast über Nacht allen Dachdecker:innen und Zimmerleuten möglich, aktiver Teil der Energiewende zu werden! Damit aktivieren wir im Handumdrehen riesige, dringend benötigte und bisher ungenutzte Kapazitäten für die notwendige Solaroffensive.

Econeers: Wer ist eure Zielgruppe? Vertreibt ihr an Großhändler, an Handwerksbetriebe oder auch an Endkunden?

Kai Buntrock: Zielgruppe sind alle, die ein ziegelgedecktes Steil- oder Schrägdach neu eindecken oder sanieren möchten. Insbesondere auch jene, die aufgrund von baulichen Einschränkungen durch Denkmalschutz bisher gar keine Solarlösung nutzen konnten.

Wir sind im Vertrieb genauso konsequent an den etablierten, sehr gut funktionierenden Lieferketten ausgerichtet wie in der Anwendungsvereinfachung. Wir stellen für Creaton und Jacobi Walther, zwei deutsche Traditionsunternehmen der Ziegelindustrie, Solardachziegel her. Diese verkaufen an den Bauhandel, der wiederum die Dachdeckerbetriebe und Zimmerreien beliefert, welche es den Endkunden verkaufen und für sie installieren.

Econeers: Autarq ist bereits seit 10 Jahren am Markt. Wie viele Dächer konntet ihr in dieser Zeit bereits mit Solardachziegeln ausstatten und welche Umsätze damit erwirtschaften?

Kai Buntrock: Seit Beginn in 2012 haben wir mehr als 700 Dächer mit unserem System ausgestattet. In der frühen Entwicklungsphase der Produktgenerationen eins bis drei waren es wenige Dutzend pro Jahr.

Seit 2021 und der nunmehr vierten Produktgeneration sind wir massenmarktfähig und in die teilautomatisierte industrialisierte Produktion eingestiegen.

Nennenswerte Umsätze erzielen wir daher auch erst seit den letzten eineinhalb Jahren. Von knapp 2 Millionen Euro wachsen wir in 2022 auf wahrscheinlich 5 Millionen Euro Umsatz und planen, im ersten Jahr der Massenfertigung von 1,5 Millionen Solardachziegeln in der Vertriebspartnerschaft mit Creaton und Jacobi Walther einen Umsatz von mehr als 40 Millionen Euro zu erreichen.

Econeers: Die Nachfrage nach erneuerbaren Energielösungen ist in diesem Jahr nochmals drastisch gestiegen. Wie stark habt ihr das zu spüren bekommen?

Kai Buntrock: Dazu nur eine Zahl: Zu Beginn des Jahres hatten wir in der Woche etwa 60 qualifizierte Anfragen. Derzeit ist dies die gleiche Anzahl – allerdings durchschnittlich pro Tag.

Econeers: Welches Marktpotenzial und welche Umsatzentwicklung prognostiziert ihr für die nächsten Jahre?

Kai Buntrock: Das Marktpotential liegt allein in Deutschland konservativ geschätzt bei 2,75 Milliarden Euro jährlich. Wir möchten entlang der verfolgten Ausweitung unserer Produktionskapazitäten von 40 Millionen Euro in 2023 startend, über 100 Millionen Euro in 2024 bei mehr als 300 Millionen Euro in 2027 ankommen.

Econeers: Über Econeers möchtet ihr bis zu 3 Millionen Euro einsammeln. Wofür wollt ihr das Kapital einsetzen?

Kai Buntrock: WACHSTUM. Wir investieren in für das Wachstum essentielle Maschinen der Solarmodulproduktion, in die Sicherung der kritischen Supply Chain, sprich Solarzellen, Solarglas und unser hauseigenes Kabelsystem, sowie in den weiteren Markenaufbau.

Econeers: Bitte fasst noch einmal zusammen, warum sich unsere Leserinnen und Leser ein Investment in Autarq keinesfalls entgehen lassen sollten.

Kai Buntrock: RENDITE & WIRKMÄCHTIGKEIT sind die beiden für mich entscheidenden Argumente. Es gibt heute neben einem Investment in Autarq kaum eine Gelegenheit, bei überdurchschnittlicher Rendite in Klimatechnologie zu investieren, für die gilt: Designed in Germany und Made in Europe, die in Deutschland hochqualifizierte Arbeitsplätze schafft und sichert und die durch die Marktangangsstrategie lokale Wertschöpfung maximiert!

Econeers: Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für das Interview genommen habt. Ich wünsche euch einen sonnigen Fundingstart!

Kai Buntrock: Habt vielen Dank! Und wenn ihr euch fragt, was ihr 2023 von uns zu erwarten habt? Jede Menge harte Arbeit, viel Spaß und tägliche Verbesserung! Insbesondere in der Customer Experience! Denn wir möchten den Menschen zeigen, was alles möglich ist, und damit Lust auf mehr machen, gute Laune stiften! Kurz, bring the Soul back into Solar!

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

2 Comments

  1. Ernst van Bürck
    6. Dezember 2022

    Hey,
    jetzt habe ich aber immer noch nicht die WKN
    unter der ich investieren könnte.
    Schade,nirgendwo zu finden!
    MfG
    v.Bürck

    Antworten
    1. Kirsten Petzold
      7. Dezember 2022

      Hallo Herr van Bürck,

      vielen Dank für Ihren Kommentar – wir freuen uns über Ihr Interesse an einem Investment in Autarq. Hierfür benötigen Sie keine WKN. Beim Funding von Autarq handelt es sich nicht um ein Wertpapier, sondern über ein qualifiziertes Nachrangdarlehen, in das Sie ganz unkompliziert digital über Econeers investieren können: https://www.econeers.de/investmentchancen/autarq

      Wir wünschen Ihnen viel Freunde im Investieren!

      Viele Grüße,
      Kirsten Petzold

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to top