Fair auf ganzer Linie: Nachhaltiger Konsum beginnt am Anfang der Lieferkette

Qualitätskriterien wie nachhaltige Verpackungen, Bio-Produkte und ein fairer Handel von Rohstoffen spielen bei der Kaufentscheidung zunehmend eine entscheidende Rolle. Zahlreiche Siegel, zum Beispiel für Bio-Produkte oder rein vegane Ware, sollen bei der Auswahl helfen, welche Produkte wir ohne schlechtes Gewissen kaufen und konsumieren können. So sehen sich aber nicht nur Verbraucher in der Pflicht, Lebensmittel und andere Produkte bewusst auszuwählen, sondern auch die Unternehmen. Das Zauberwort lautet Corporate Social Responsibility, also die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, nachhaltig zu wirtschaften – vom Anbau bis zum Transport.

Stichwort Transport: Woher kommen die unzähligen Produkte in unseren Supermarktregalen?

Bananen aus Ecuador, Honig aus Argentinien oder Kaffeebohnen aus Brasilien – die meisten Lebensmittel oder zumindest viele der enthaltenen Zutaten, die sich im Supermarkt um die Ecke stapeln, werden aus der ganzen Welt importiert. Bauern und Produzenten, überwiegend in Schwellen- und Entwicklungsländern, tragen nach wie vor zu 70 % der Nahrungsmittelversorgung bei und arbeiten Tag für Tag dafür, dass die Regale bei uns prall gefüllt sind. Insgesamt bestreiten 40 % der Weltbevölkerung ihren Lebensunterhalt aus der Landwirtschaft. Diese Menschen am Anfang der Lieferkette haben nur sehr wenig Einfluss auf die Preisgestaltung der von ihnen angebauten Produkte und sind in der Regel schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen ausgesetzt. Kein Wunder also, dass das Thema Fairtrade immer mehr Beachtung findet und insbesondere viele junge Unternehmen sich für eine nachhaltige Veränderung in der Wertschätzungskette einsetzen. 

Fairtrade sorgt für die Einhaltung von sozialen, ökologischen und ökonomischen Standards

Als Zeichen für gesellschaftliche Verantwortung zieren Fairtrade-Siegel nur jene Waren, die aus fairem Handel kommen und bei deren Herstellung und Anbau bestimmte soziale, ökonomische sowie ökologische Kriterien eingehalten werden. Eine Fairtrade-Zertifizierung erhalten demnach nur jene Produkte, die zu 100 % nach Fairtrade-Bedingungen gehandelt werden und physisch rückverfolgbar sind. Doch im Gegensatz zur Bezeichnung „Bio“ handelt es sich bei „Fair” um keinen geschützten Begriff – ein einheitliches Siegel für faire Produkte gibt es daher leider noch nicht. Die in Deutschland am häufigsten verwendete Kennzeichnung von Fairtrade-Produkten ist das Siegel der Organisation Fairtrade International.

Die Ziele von Fairtrade: Eine gerechte Verteilung der Erlöse, sodass benachteiligte Bauern und Produzenten in den Anbauländern ihren Lebensunterhalt bestreiten können, ohne am Existenzminimum zu leben.  Und eine einflussreiche Stimme, hörbar gemacht durch den Zusammenschluss zu demokratischen Organisationen (sogenannte Kooperativen), die die Interessen der einzelnen Produzenten auf dem Markt besser vertreten können und dadurch die Zukunft der Region mitbestimmen.
Zur Gewährleistung der nachhaltigen Entwicklung solcher Produzenten-Organisationen wurden zahlreiche Standards definiert: Eine faire Bezahlung, Maßnahmen zum Umweltschutz, die Einhaltung von Menschenrechten und keine Toleranz gegenüber Kinderarbeit sind nur einige Spielregeln des fairen Handels, von denen die Mitglieder der Kooperativen profitieren sollen. Sie selbst können durch ihre Beteiligung am Fairtrade-System für stabile Entlohnung einstehen und über den Einsatz der Erlöse bei der Verbesserung ihres Lebensalltags sowie der Entwicklung ihrer Heimatregion mitentscheiden.

Es wird klar: Beim Fairtrade-Siegel handelt es sich in erster Linie um ein Sozialsiegel, dass die Handelsbedingungen für die Produzenten vor Ort verbessern soll. Bisher wird bereits über 1,66 Mio. Bauern und Arbeitern aus insgesamt 75 Anbauländern durch das Fairtrade-System geholfen.

Auch große Ketten wollen sich sozial engagieren und eine faire Zukunft für den Handel vorantreiben

Die Nachfrage in Deutschland nach fair gehandelten Produkten steigt: 2018 betrug der Umsatz an Fairtrade-Produkten bereits 1,62 Mrd. Euro – 22 % mehr als im Vorjahr. So erweitern auch große Supermarkt- und Drogerieketten wie Rewe oder Rossmann kontinuierlich ihr faires Eigenmarken-Sortiment.
Soziales Engagement wird präsenter Bestandteil der Leitlinien vieler Unternehmen. Insgesamt arbeiten bereits über 360 Unternehmen in Deutschland mit Fairtrade zusammen und dürfen ihre Produkte entsprechend zertifizieren – darunter bekannte Firmen wie die Katjes Fassin GmbH & Co. KG mit ihren veganen Fruchtgummis, die koakult GmbH als Anbieter für Koffein-Kakao oder die fritz kulturgüter GmbH mit ihren fritz-kola Limonaden. 

Diese und weitere Vorreiter für fairen Handel zeigen, dass nachhaltiger Konsum nicht erst an der Ladenkasse beginnt, sondern schon viel eher: am Anfang der Lieferkette. So trägt nicht nur der Schutz von Umwelt und Natur zu einer nachhaltigen Lebensweise bei, sondern auch der Schutz der Menschen.

 

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

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