„Oft fehlt noch das Bewusstsein für Energieeffizienz“

Uwe Wiedermann ist ein Energiedetektiv: Sein Beruf ist es, Einsparmöglichkeiten in Unternehmen aufzuspüren und mit seinem Know-how dabei zu helfen, diese Chancen zu nutzen. Seit drei Jahren arbeitet der TÜV-zertifizierte Energiemanager bei DENO Deutsche Energieoptimierung und ist im Auftrag der Energieeffizienz in ganz Deutschland unterwegs.

Econeers: Hallo Herr Wiedermann, wie kamen Sie zu Ihrem aktuellen Job bei DENO?

Uwe Wiedermann: Seit Juni 2012 bin ich bei DENO. Den Geschäftsführer Thomas Engel habe ich bereits vor fünf Jahren durch eine frühere berufliche Tätigkeit kennengelernt und da ich persönlich von der Bedeutung der Energieoptimierungsbranche schon immer überzeugt gewesen bin, habe ich mich schnell entschieden, bei DENO einzusteigen. Besonders die Chance, vom ersten Tag der Unternehmensgründung an dabei zu sein, hat mich gereizt. Meine Qualifikation als Energieeffizienzmanager habe ich durch eine Ausbildung beim TÜV Rheinland erworben. Dabei habe ich die wesentlichen technischen und managementspezifischen Instrumente und Methoden, um ein professionelles Energiemanagementsystem nach ISO 50001 einzuführen und zu auditieren, erlernt. Insbesondere bei energietechnischen Schwerpunktthemen, wie etwa Antriebe, Pumpen, Druckluft, Beleuchtung und Gebäudetechnik, kann ich Unternehmen beim Energiesparen unterstützen. Die Zusammenarbeit mit Herrn Engel und mit dem gesamten Team bei DENO ist äußerst angenehm und vor allen „effizient“.

DENO-Energiemanager Uwe Wiedermann
DENO-Energiemanager Uwe Wiedermann

Econeers: Wie kann man sich Ihre tägliche Arbeit als Energiemanager bei DENO genau vorstellen?

Uwe Wiedermann: Das Ziel von DENO, und auch mein persönliches ist es, die Energieeffizienz in den Unternehmen, die uns beauftragen, deutlich zu verbessern. Dadurch helfen wir unseren Kunden, ihre Energiekosten zu reduzieren und ihre Klimabilanz zu verbessern. Um die möglichen Potentiale dafür zu ermitteln, ist im ersten Schritt eine umfangreiche Bestandsaufnahme unabdingbar. Nehmen wir unseren Kunden AVIS Budget als Beispiel: Dort haben wir zu Beginn eine kaufmännische Analyse der Bezugstarife aller Stationen durchgeführt. Anschließend fand eine Vorort Besichtigung von zehn Autovermietungsstationen sowie der Verwaltung in Oberursel bei Frankfurt statt. Somit konnten wir uns einen fundierten Überblick über die technischen Gegebenheiten im Unternehmen verschaffen. Die dabei ermittelten technischen Optimierungspotentiale haben wir ausgewertet und einen Maßnahmenkatalog inklusive Wirtschaftlichkeitsberechnung erarbeitet. Daraus haben wir das Gesamtoptimierungskonzept für AVIS erarbeitet. Das Ergebnis hat die Geschäftsführung offenbar überzeugt. Wir wurden umgehend mit der Umsetzung beauftragt. Gemeinsam mit AVIS haben wir dann die Ziele mit Prioritäten festgelegt. Die größte Herausforderung bestand darin, die über 70 Abnahmestellen in ein Gesamt-Tarifpaket zu integrieren. Durch die Konzentration auf nur einen Energieversorger wurden die Einkaufspreise erheblich reduziert, wodurch der Kunde jährlich etwa 50.000 Euro einspart. Weiterhin haben wir zahlreiche Optimierungen in der Versorgungstechnik erzielt. Die Umsetzung der Maßnahmen wird langfristig durch uns begleitet.

Econeers: Wo können Unternehmen Ihrer Erfahrung nach am meisten sparen?

Uwe Wiedermann: Aufgrund unserer Voranalyse finden wir in der Regel in fast allen Unternehmen große Einsparmöglichkeiten. Kaufmännisch können wir die Energiebezugskosten durch Ausschreibungen und Verhandlungen mit den Energieversorgern im Schnitt um ca. 10 Prozent reduzieren. Bei produzierenden Firmen bestehen die größten technischen Einsparpotenziale vor allem in den Querschnittstechnologien (Druckluft, Beleuchtung, Motoren, Antriebe). Weitere wichtige Themen sind Heizung und Raumlüftungsanlagen. Hier ergeben sich interessante Möglichkeiten. Das Gute dabei ist, dass den Unternehmen umfangreiche Fördermittel für die Erneuerung, bzw. Austausch von technischen Komponenten zur Verfügung stehen. Hier kennen wir uns sehr gut aus und übernehmen die komplette Abwicklung von der Beantragung bis zur Beschaffung der finanziellen Mittel. Das erspart den Unternehmen großen Aufwand und Verschafft ihnen Zugang zu Förderungen, die sonst oft ungenutzt bleiben würden.

Econeers: Energieoptimierung ist auch politisch gerade ein brisantes Thema: Was kommt durch die neue Gesetzgebung zu Energieeffizienz in Zukunft auf Unternehmen zu?

Uwe Wiedermann: Das Energiedienstleitungsgesetz (EDL-G) verpflichtet alle Unternehmen, die nicht unter die Definition der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fallen, erstmalig bis zum 5. Dezember 2015 ein sogenanntes Energieaudit durchzuführen. Die Energieaudits müssen den Anforderungen der DIN EN 16247-1 entsprechen und unabhängig durchgeführt werden. Energieaudits erfassen mindestens 90 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs und schließen eine eingehende Prüfung des Energieverbrauchsprofils von Gebäuden, Anlagen, Betriebsabläufen und der Beförderung ein. Dabei wird die Gesamtenergieeffizienz ermittelt und detaillierte Verbesserungsmöglichkeiten mit klaren Informationen zur Einsparung festgelegt. Die Verpflichtung gilt nicht nur für Kapitalgesellschaften oder produzierende Betriebe, sondern – unabhängig von der Rechtsform oder Branche – für alle Unternehmen, welche die festgelegten Schwellenwerte übersteigen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist mit der Umsetzung des Gesetzes betraut und wird stichprobenartige Kontrollen vornehmen. Können Unternehmen nach expliziter Aufforderung durch das BAFA keinen Nachweis über die ordnungsgemäße und fristgerechte Durchführung des Energieaudits vorlegen, wird die Missachtung als Ordnungswidrigkeit eingestuft und mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro sanktioniert.

Econeers: Wie werden sich diese neuen Regulierungen Ihrer Einschätzung nach auf den Markt für Energieeffizienz allgemein und die Geschäftsentwicklung von DENO auswirken?

Uwe Wiedermann: Das ist eine große Herausforderung für die davon betroffenen Unternehmen, da es nicht genug ausgebildete Energieauditoren gibt, die Energieaudits nach der genannten DIN-Norm durchführen können. DENO hat sich bereits im letzten Jahr gut auf diese Situation vorbereitet, wir erwarten viele neue Kunden. In Deutschland sind davon über 90.000 Unternehmen betroffen Wir empfehlen den Unternehmen: „Handeln Sie jetzt, die Zeit ist knapp“.

Econeers: Was sind Ihrer Erfahrung nach, die wichtigsten Argumente für Unternehmen, Ihren Energieverbrauch zu reduzieren?

Uwe Wiedermann: Durch Energieeffizienz, können die Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich stärken, denn Energiekosten sind in den letzten Jahren auch international zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor geworden. Durch die Zusammenarbeit mit DENO werden Personalkosten für interne Energiemanager reduziert. Die Unternehmen können sich voll und ganz auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Zu guter Letzt wird der CO2 Ausstoß nachhaltig reduziert – ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und zur Erreichung der Klimaziele in Deutschland.

Econeers: Herzlichen Dank für die interessanten Einblicke, Herr Wiedermann.

Uwe Wiedermann: Ich bedanke mich ebenfalls und möchte an dieser Stelle allen Unternehmen empfehlen, die Energieeffizienz mehr in den Mittelpunkt ihres Denken und Handelns zu stellen. Oft fehlt noch das Bewusstsein, aber dafür wir sind ja da.

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2 Comments

  1. Till
    4. September 2015

    Ist denn dabei auch das Ernergieaudit Beratung München?

    Antworten
    1. Thomas Engel
      14. September 2015

      Hallo Till,
      ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihre Frage richtig verstanden habe. Falls Sie wissen möchten, ob die Firma Bayern Facility Management GmbH, die sich unter Ihrem Link befindet, Teil unseres Netzwerks ist, möchte ich Ihnen mitteilen, dies ist nicht der Fall.

      Viele Grüße

      Thomas Engel

      Antworten

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