

Was hat sich diese Woche in Sachen Energiepolitik getan? Wer hat sich zu Wort gemeldet? Wo zeichnen sich Zukunftstrends im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz ab? Wir haben eine Auswahl der spannendsten Medienartikel und Blogposts zu diesen Themen für Sie zusammengestellt.
Überflüssige Kapazitätsmärkte: Mit der Schaffung sogenannter Kapazitätsmärkte, also der Bereitstellung von Reservekraftwerken, wollen die großen Energiekonzerne die Laufzeit ihrer abgeschriebenen, unrentablen und schmutzigen Kraftwerke verlängern. Zwei wissenschaftliche Gutachten im Auftrag des Wirtschaftsministeriums kommen nun aber zu dem Schluss, dass Kapazitätsmärkte überflüssig seien. Sie seien „kein geeignetes Mittel zur Reduktion der CO2-Emissionen„, heißt es in einem der Gutachten der AG Strommarktdesign, über das Spiegel Online berichtet. Es bleibt nur abzuwarten, ob Wirtschaftsminister Gabriel in dieser Frage den Empfehlungen der Experten folgen oder im Sinne der Stromkonzerne handeln wird.
Transparenz bei Stromkosten: Wie unter anderem das PV Magazine berichtet, plant Gabriels Ministerium auch eine neue Verordnung, nach der die einzelnen Komponenten der Stromrechnung wie Steuern und Netzentgelte im Detail aufgeschlüsselt werden müssen. Für Kunden wäre die Zusammensetzung des Strompreises dadurch wesentlich einfacher nachvollziehbar. Positiv an einer solchen Verordnung wäre auch, dass die EEG-Umlage dann nicht mehr pauschal als Sündenbock für Preissteigerungen von den Energieversorgern verantwortlich gemacht werden könnte.
EEG-Kampagne: Am vergangenen Wochenende konnte man in vielen deutschen Zeitungen eine Anzeigenkampagne des Wirtschaftministeriums finden, in der man sich bereits vorab mit dem Erfolg der gerade erst auf den Weg gebrachten EEG-Reform rühmte. Die „Nachteile der Energiewende“ seien durch die Novelle „gestrichen“, so die inhaltsschwache Behauptung. Der Klimalügendetektor von Klimaretter.info widerlegt dies und zeigt deutlich auf, warum die Reform alles andere als „planbar, bezahlbar und effizient“ ist, wie vom Ministerium beworben.
Energieeffizienz: Energiesparen schützt das Klima, spart Kosten und macht unabhängiger von Energieimporten. Das wissen die meisten. Nur bei EU-Energiekommissar Oettinger scheint es noch nicht angekommen zu sein. In einem Dokument aus Oettingers Büro heißt es, der Energieverbrauch in der EU solle bis 2030 im Vergleich zu 2007 um 25 bis 29 Prozent gesenkt werden. In einem vorigen Entwurf lag das Einsparungsziel allerdings noch bei 30 bis 35 Prozent – eine kommentarlose Aufweichung der Ziele also, das berichtet Spiegel Online.
Fracking-Gegner: Nachdem die Bundesregierung im Trubel der Fußball-WM fast unbemerkt ein Hintertürchen für Fracking in Deutschland geöffnet hat, lässt der Protest nicht nach. Bierbrauer und Mineralwasserhersteller warnen vor hohen Risiken und fordern gesetzliche Regelungen zum Schutz des Trinkwassers, schreibt das Portal energiezukunft. Beim Fracking wird ein Cocktail aus verschiedenen Chemikalien unter Druck ins Erdreich gepresst. Die langfristigen Umweltfolgen sind nicht absehbar.