Teamwork! Econeers pflanzt für den Artenschutz

Update vom 05. Juli 2022: „Ran an die Primeln“ hieß es vergangenen Dienstag für unser Kommunikationsteam. Unsere kreativen Köpfe nahmen sich der Herausforderung an, einen Teil unserer bereits getrockneten Echten Wiesenprimel-Blüten zu ernten. Ruhige Hände waren hier von Vorteil, denn die Samen können ganz leicht rausfallen.

Insgesamt umfasst die Erntezeit einen Zeitraum von etwa vier Wochen, in denen Stück für Stück die reifen und geöffneten Samenstände geerntet werden. Anschließend werden die Samenstände wenige weitere Tage an einem luftigen Ort gelagert, um vollständig zu trocknen. Danach heißt es „Putzen“, denn die Samen müssen von Staub, Blattresten oder auch von Insektenlarven bewohnten oder tauben Samen befreit werden, um eine möglichst hohe Qualität bei der Aussaat vorzuweisen.

Im Herbst werden die Samen schließlich ihre Reise in das Naturschutzgebiet „Mittelgebirgslandschaft um Oelsen“ im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge antreten.

Wenn alles gut geht, wird unsere Kultur der Echten Wiesenprimel nun für die nächsten vier Jahre stets aufs Neue auf dem Beet des Umweltzentrums erblühen – und Samen für hoffentlich viele weitere Naturschutzprojekte bereitstellen können.

Update vom 06. Mai 2022: Ein gelbes Blütenmeer! Bereits über ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem wir die zarten Pflänzchen des Echten Wiesenprimels auf das 40 Meter lange Beet des Umweltzentrums gesetzt haben. Wie man sieht, haben sie den Winter gut überstanden und blühen jetzt in voller Pracht. Nun sind es nur noch wenige Wochen bis zur Erntezeit. Erst wenn die Samen der Wiesenprimel trocken genug sind, können sie vorsichtig entnommen werden.

Der wissenschaftliche Name der Wiesenprimel lautet übrigens Primula veris und bedeutet so viel wie „die kleine Erste des Frühlings“. Als Frühblüher ist sie damit für Insekten besonders attraktiv. Für die Bestäubung hat sie auch eine Besonderheit ausgebildet: zwei unterschiedliche Typen von Blüten in einem Bestand, den langgriffligen und kurzgriffligen Typ. Aufgrund der verschiedenen „Bauweise“ der Blüten übertragen die Insekten den Pollen vom kurzgriffligen Typ zum langgriffligen und umgekehrt. Somit wird die Selbstbestäubung unterbunden und die genetische Vielfalt bleibt erhalten.

 

Update vom 22. September 2021: Was für eine grüne Pracht! Die kleinen Pflänzchen auf unserem Beet haben sich inzwischen prima entwickelt. Nur ein paar wenige mussten neu gepflanzt werden, der Rest ist vorbildlich gewachsen. Jetzt müssen unsere Wiesenprimeln nur noch gut durch den Winter kommen. Wir sind schon gespannt auf das Frühjahr, wenn sich unsere Pflanzen mit gelben Blüten schmücken. Auch auf der Fläche im Osterzgebirge, auf der die Pflanzen später einmal stehen sollen, ist viel passiert. Damit es auf dem Areal nicht zu schattig ist, wurden die Gehölzer im Randbereich gepflegt. Dabei sind Stellen entstanden, die den besten Platz für unsere Wiesenprimeln bieten. Das erste Saatgut unserer Wiesenprimeln soll im kommenden Jahr dort angepflanzt werden. 

Dresden, 24. Juni 2021. Loch buddeln, Pflänzchen rein, fertig – so einfach hatten wir uns das vorgestellt. Dass es dann doch ein wenig komplizierter werden würde, erklärt uns Silvana Eger, Leiterin der Artenschutzprojekte am Umweltzentrum Dresden, gleich zu Beginn unserer Pflanzaktion. Wir, das sind die Mitarbeiter der Crowdinvesting-Plattform Econeers. Gemeinsam mit dem Umweltzentrum haben wir vor wenigen Wochen ein besonderes Artenschutzprojekt gestartet. 

Nun stehen wir hier, an einem sonnigen Tag Anfang Juni, mitten in einer idyllischen Dresdner Gärtnerei. Mit unseren Arbeitshandschuhen und den Schaufeln sehen wir aus wie echte Profis. Doch damit wir auch professionell gärtnern, hat Silvana Eger noch einige Tipps für uns. Die kleinen Setzlinge müssen ordentlich in Reihe gepflanzt werden, damit sie ausreichend Platz haben, sich zu entwickeln. Sie dürfen nicht zu tief in der Erde verschwinden, damit sie noch genügend Licht bekommen. Und auch das Andrücken ist eine Kunst für sich. Die Pflanzen sollen natürlich fest im Boden verankert sein, aber zu feste Erde schadet ihnen auch. Puh! Spätestens jetzt wird uns klar, dass hier und heute von uns allen Fingerspitzengefühl benötigt wird.

Doch warum genau sind wir hier? Eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung kommt zu dem erschreckenden Ergebnis: Nicht nur seltene, sondern auch viele der häufigen Pflanzenarten gelten mittlerweile als bedroht. Zum Glück gibt es Vereine wie das Umweltzentrum, die sich für den Erhalt der Arten stark machen. Für uns ist klar: Das wollen wir unterstützen! Mit unserer Crowdinvesting-Plattform Econeers bieten wir Menschen die Möglichkeit, ihr Geld verantwortungsbewusst in grüne Projekte und nachhaltige Unternehmen anzulegen. Doch damit nicht genug. Wir wollen auch selbst aktiv sein und unseren Beitrag zu einer grüneren Welt leisten. 

Der Ablauf des Projektes ist schnell erklärt: Bereits im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umweltzentrums in der freien Landschaft Saatgut von besonders gefährdeten Pflanzen gesammelt. In unserem Fall waren es Samen des Echten Wiesenprimels (Primula veris), auch Wiesen-Schlüsselblume genannt, das in Sachsen auf der Roten Liste 3 (Status: gefährdet) zu finden ist. In der Gärtnerei wurde das Saatgut ausgesät. Als dann die Pflanzen groß und stark genug waren, bekamen wir einen Anruf. Nun musste alles ganz schnell gehen. Für uns hieß das: Ab ins Beet! 

Inzwischen haben wir den Dreh raus. Ein Pflänzchen nach dem anderen bekommt einen Platz auf dem 40 Meter langen Blumenbeet. Am Ende unserer Pflanzaktion werden es 450 Wiesenprimeln sein. Noch einmal wirft Silvana Eger einen kritischen Blick auf unsere Arbeit, doch auch sie hat nichts zu beanstanden. Geschafft!

 

Und wie geht es jetzt weiter? Unsere Pflanzen dürfen in ihrem neuen Zuhause wachsen und gedeihen, bis schließlich die Samenernte ansteht. Die gewonnenen Samen werden später an den natürlichen Standorten ausgesät – in unserem Fall im Osterzgebirge, damit sich die gefährdeten Pflanzenarten dort weiter ausbreiten können. Wir sind gespannt, wie sich unsere Wiesenprimeln entwickeln!

Mehr erfahren: Für den Artenschutz: Econeers und das Umweltzentrum Dresden starten gemeinsames Projekt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to top