Teigwaren Müller: „Wir haben die nachhaltigste Pasta-Verpackung Deutschlands entwickelt”

Aufgewachsen auf einem Hof in Österreich hat Reinhold Müller schon von klein auf gelernt, was es heißt, einen landwirtschaftlichen Bio-Betrieb zu führen. „Für mich war immer wichtig, dass etwas entsteht”, sagt er. Dass er einmal selbst Getreide anbauen und Hühner halten würde, stand von Anfang an fest. Gemeinsam mit seiner Frau Domenica Müller hat er sich in Wegberg (Nordrhein-Westfalen) diesen Traum erfüllt. Und noch mehr: Die Familie führt ein erfolgreiches Unternehmen, das sich auf ein besonderes Produkt spezialisiert hat: qualitativ hochwertige Nudeln. Schon 2019 stellte sich Familie Müller den Econeers-Investoren vor. Nun soll es eine zweite Runde geben. Wir sprachen mit Reinhold Müller darüber, was sich seit der letzten Crowdinvesting-Kampagne getan hat, welches Projekt ihn besonders stolz macht und was die nächsten Ziele sind.

Econeers: Herr Müller, unser letztes Gespräch liegt erst anderthalb Jahre zurück. Trotzdem hat sich bei Ihnen einiges getan. Was war für Sie der größte Schritt der vergangenen Monate?

Herr Müller: Ich bin überglücklich, dass wir es nach intensiver Entwicklung geschafft haben, die nachhaltigste Pasta-Verpackung Deutschlands, die zu 100 % kompostierbar ist, auf den Markt zu bringen. Endlich können wir alles Plastik verbannen.

Econeers: Plastik verbannen, was genau meinen Sie damit? Aus was besteht diese neue Verpackung? 

Herr Müller: Für mich und unser gesamtes Müller-Team ist es wichtig, in Zukunft kein Plastik mehr einzusetzen. Die neuen Verpackungen bestehen aus Graspapier, die Rohstoffe unserer Kartons stammen aus FSC-zertifizierter Forstwirtschaft, sogar die Klebefolien haben wir durch Papierklebestreifen ersetzt. Wir versenden auch klimaneutral.

Econeers: Sie haben seit Ihrem letzten Funding auch eine neue Marke an den Start gebracht: “der Bio Müller”. Was bringt Ihnen diese neue Marke und welche Produkte vertreiben Sie unter diesem Namen? 

Herr Müller: Bio ist einfach meine Leidenschaft. Nachdem unser Hof 2019 vollständig Bioland-zertifiziert wurde, war für uns klar, dass wir die Bio-Schiene weiter ausbauen und uns mit weiteren nachhaltigen Projekten wie dem Verpackungsthema oder den Bruderhahn-Produkten beschäftigen wollen. Dabei war es ganz wichtig, die Bio-Produkte unter ein eigenes Markendach zu bringen, um eine klare Unterscheidung am Markt zu haben. Dadurch sind für uns weitere Vertriebswege hinzugekommen, der gesamte Biofachhandel, Alnatura, Denn`s usw. 

Econeers: Schon bei der letzten Crowdinvesting-Kampagne 2019 konnten Sie eine beeindruckend große Anzahl an Listungen in bekannten Lebensmittelmärkten wie Rewe oder Edeka aufweisen. Wie hat sich das weiter entwickelt?  

Herr Müller: Es hat sich für uns erfreulich entwickelt, da wir, wie gesagt, jetzt auch den gesamten Biohandel, Alnatura, Denn`s und auch weitere Handelsketten wie Hit und Norma beliefern. Aktuell kam gerade noch die Einlistung der Edeka Rhein-Ruhr für das gesamte Bio-Sortiment hinzu.

Econeers: Erzählen Sie uns etwas über Ihren Hof. Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie dort inzwischen und was gibt es Neues auf dem Hof? 

Herr Müller: Es hat sich sehr viel getan. Wir haben den modernste Bio-Hühnerstall errichtet, den es zurzeit in Deutschland gibt. Unser Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Tierwohl. Der Besucher kann direkt hinter Glas in unsere Ställe schauen. Und das ist noch nicht alles: Die erste Ferienwohnung wurde errichtet, die gläserne Nudelmanufaktur mit Küche erweitert. Viele Gebäude wurden saniert und auf den neuen Dächer sind PV-Anlagen installiert worden, mit denen wir mittlerweile 90 % des eigenen Stromverbrauchs decken. Inzwischen ist unser Team auf 17 Mitarbeiter gewachsen – und es gibt noch mehr Bewerber.

Econeers: Sie haben es gerade schon angedeutet: Wer will, kann sich vor Ort auf Ihrem Hof ansehen, wie die Produkte hergestellt werden. Wird dieses Angebot angenommen und warum meinen Sie, ist Transparenz so wichtig? 

Herr Müller: Das Angebot wird sehr gut angenommen. Wir waren vor Corona mit Führungen und Besuchern komplett ausgebucht, mussten dann jedoch alle Termine stornieren und nach hinten verschieben. Doch bereits jetzt ist der Terminkalender für den Sommer wieder voll. Transparenz ist für uns eines der wichtigsten Güter, da wir die Verbraucher auf diese Weise überzeugen wollen, ihr Kaufverhalten zu überdenken. Auf unserem Hof können wir genau demonstrieren, wie Tierwohl, Naturschutz und nachhaltige Produktion funktionieren. Nur so gelingt es, gesunde Lebensmittel auf unsere Teller zu bekommen.

Econeers: Ganz neu bei Ihnen ist die Zusammenarbeit mit Sterneköchen. Wie kam es dazu und wie genau nutzen Sie diese Synergie? 

Herr Müller: Die Corona-Pandemie hat uns zwar bisher wirtschaftlich nicht geschadet, aber die Gastronomie hat seit März 2020 zu kämpfen. Durch die Pandemie haben wir nach Kooperationen in der Gastronomie Ausschau gehalten und haben natürlich zuerst in unserer Region geschaut, wie wir mit Spitzenköchen, die auch nachhaltig aufgestellt sind, kooperieren könnten. So haben wir Herrn Alexander Wulf (1 Michelin Stern) und die Burgstuben kennengelernt samt seinem Team Marcel Kokot (1 Michelin Stern) und Ronny Schreiber (Deutscher Someliermeister). Heute haben wir eine feste Kooperation und entwickeln gerade unsere Sterne-Menüs, die ab Ende Februar im Online-Shop erhältlich sind. 

Econeers: Blicken wir noch einmal zurück: Sie hatten mit dem Geld der Crowd nach der letzten Kampagne viel vor, sich große Ziele gesteckt. Was davon konnten Sie umsetzen? 

Herr Müller: Wir konnten unseren Umsatz nach der Crowdinvesting-Kampagne um 45 % steigern, konnten die Warenverfügbarkeit deutlich verbessern und unsere Markenbekanntheit wesentlich ausbauen. Der größte Erfolg für uns und für unsere Investoren war die Entwicklung der nachhaltigsten Nudel-Verpackung – was nun zusätzlich zu einem erheblichen Umsatzschub beiträgt.

Econeers: Das klingt richtig gut. Doch nun wollen Sie eine zweite Runde bei Econeers starten. Warum möchtet Sie erneut Kapital aufnehmen? 

Herr Müller: Durch das starke Umsatzwachstum sind wir angehalten, unsere Lagerkapazitäten weiter auszubauen. Des Weiteren wird eine weitere Produktionslinie installiert, um den Bedarf der Bio-Produkte zu decken. Ebenso gehen wir mit unseren Sterne-Menüs, die wir durch die Kooperation mit den Sterneköchen kreieren, an den Start. 

Econeers: Und eine letzte Frage: Sie haben erzählt, dass Sie schon als Kind wussten, dass sie später unbedingt etwas produzieren wollen. Ist die Arbeit auf dem Hof immer noch Ihr Traumjob? 

Herr Müller: Auf jeden Fall, ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Es ist eine wahre Freude, so ein nachhaltiges Projekt voranzutreiben, und daraus schöpfe ich jeden Tag meine Kraft. Ich darf mir jeden Tag sagen, dass ich nicht arbeite, sondern mein Hobby lebe.

Econeers: Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche zweite Runde!

 

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

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